Was kostet ein Bundesliga-Punkt?

28.10.14 Unknown 2 Comments


"It's all about business". Mittlerweile weiß jeder Fan, dass es sich auch bei der Bundesliga um ein Geschäft handelt. Um ein sehr lukratives sogar: 291 Mio. Euro wurden im Sommer von den 18 Bundesligisten ausgegeben, um in der höchsten Spielklasse konkurrenzfähig zu bleiben. Es geht um Prämien in Pokal, Championsleague- und Euroleague-Teilnahmen oder den Klassenerhalt. Wohin man in der Bundesliga auch blickt: das Geld fließt. Doch lohnt sich das?





Die Berechnung ist ganz simpel: wir addieren die Spielermarktwerte aller Akteure, die aufs Feld geschickt wurden, für die gesamten neun Spieltage zusammen und teilen diese durch die aktuelle Punktzahl.  Das Ergebnis ist die Geldsumme, die ein Team durchschnittlich für einen Bundesliga-Punkt ausgibt. Hier ist das Ergebnis:

Links: die aktuelle Tabelle der Bundesliga - Rechts: die Tabelle nach Kosten pro Punkt (zum Vergrößern anklicken)
Aufsteiger oben auf - Gute Wirtschaft in Augsburg

Die Zahlen sind mitunter beachtlich. Der SC Paderborn benötigt knapp 10 Millionen Euro für einen Punkt. Das ist nahezu die Hälfte von Platz 2, dem 1. FC Köln. Beide Aufsteiger stehen nach Punkten derzeit im Mittelfeld der Liga. Betrachtet man jedoch die dafür aufgewandten Kosten, so macht den Bundesliga-"Neulingen" keiner etwas vor. Von den etwas eingesesseneren Bundesligisten wirtschaftet vor allem der FC Augsburg sehr gut. Mit nur 23 Mio. Euro pro Punkt setzen auch die Schwaben ihr Spieler-Kapital enorm effektiv ein. 

Traditionsclubs enttäuschen

Von den großen Teams der Bundesliga finden sich alle im unteren Drittel der Tabelle wieder. So müssen Hamburg und Schalke ordentliche Summen für einen Punkt berappen. Vor allem mit Blick auf die Punktzahl sind diese Kosten mehr als enttäuschend für die beiden Mannschaften. Auch der VfB Stuttgart hat für nur neun Punkte schon viel Geld ausgegeben. Doch absolutes Schlusslicht ist Borussia Dortmund: Knapp 2 Milliarden Euro wurden für 7 Pünktchen aufs Feld geschickt. Diese Zahlen dürften wirklich jedem Krisen-Manager Kopfschmerzen bereiten.

Bayern mit viel Geld und Erfolg - TSG und Gladbach effizient

Platz 1 in der Tabelle nach Punkten, Platz 17 in der Tabelle nach Kosten: Der FC Bayern weiß auch in dieser Liste zu polarisieren. Jedoch sprechen die 21 Punkte für die Münchner. Immerhin lohnt sich hier die Investition, anders als derzeit in Dortmund. 
Die geheimen Sieger dieser Tabelle sind eindeutig die TSG Hoffenheim und der neue "Bayern-Jäger" Borussia Mönchengladbach. Beide Clubs liegen mit 17 Punkten neben dem VfL Wolfsburg auf Platz zwei. Doch während die "Wölfe" gut 70 Millionen in einen Punkt investieren, kommen die "Fohlen" und die TSG mit knapp 50 Mio. Euro aus. 

Die Kostentabelle zeigt: Geld kann für Erfolg sorgen. Dass das aber nicht zwingend sein muss, zeigen sowohl der HSV, Schalke und vor allem der BVB. Gelungenes Wirtschaften ist der zweite Garant für eine erfolgreiche Platzierung. Gladbach und Hoffenheim sind in diesem Fall die Paradebeispiele. Und vor allem nach diesem Sonntag wissen wir: man kann auch mit wenige Geld die "ganz Großen" ärgern.

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2 Kommentare:

  1. Es ist eine interessante Statistik, jedoch macht sie zu diesem Zeitpunkt in der Saison wenig Sinn, denn je mehr Punkte eine Mannschaft am Ende der Saison hat, desto weniger Geld hat dieser Verein für einen Punkt bezahlt. Außerdem ist es safe to say, dass Bayern viel mehr Punkte wie Paderborn oder der FC Augsburg am Ende der Saison hat. Deshalb wäre es viel interessanter diese Statistik am Ende der Saison anzuwenden

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  2. Hallo Sebastian, vielen Dank für den Einwand. Natürlich ist diese Statistik etwas verfrüht, jedoch zeigt sie bereits, dass viel Geld nicht zwingend viel Erfolg bringt. Ein Silberstreif für alle Underdogs sozusagen. Die Liste wird auch weitergeführt und, so ist es zumindest geplant, zur Winterpause erneut präsentiert.

    Liebe Grüße
    Die Dritte Halbzeit

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